»Geld reicht nicht«
Weltwirtschaft Krisenprophet Nouriel Roubini fürchtet, dass den USA auch unter Joe Biden soziale Unruhen und Gewalt drohen. Deshalb müsse der neue Präsident jetzt Erzfeind China nacheifern.

Roubini, 62, ist einer der schillerndsten Ökonomen der Welt und notorischer Pessimist: Der Professor an der Stern School of Business in New York sagte die Finanzkrise von 2008 voraus und prophezeite gleich zu Beginn der Coronakrise einen Absturz der Weltwirtschaft. Er wuchs in der Türkei, in Iran, Israel und Italien auf und ist inzwischen US-Amerikaner.
SPIEGEL: Herr Roubini, im Sommer 2020 haben Sie im SPIEGEL gesagt, dass Trump die Wahl verlieren und seine Anhänger zu den Waffen rufen wird. Beides ist passiert. Was kommt als Nächstes auf die USA zu?
Roubini: Es wird mehr bewaffnete Aufstände geben, vor allem weißer Nationalisten, allein schon, um die Linken zu provozieren. Russland und China werden Cyberattacken gegen die USA fahren und Falschinformationen verbreiten. Das wird die nächsten vier Jahre prägen. Kurzfristig besorgt mich aber etwas anderes.