
Rudi Assauer, 74
Der Macho mit der Zigarre, insgesamt 18 Jahre lang war er als Manager Herz und Hirn des FC Schalke 04. Im Saarland geboren, wuchs er im Ruhrpott auf. Statt Hausaufgaben lockten der Ball und die Straßen. »Für mich gab es nichts anderes. Wir haben noch in Trümmern mit Lumpenbällen gespielt. Bei mir war das damals so: aus der Schule raus, Tonne in die Ecke, was gegessen, meistens Eintopf, und dann bis zur Dunkelheit gepöhlt.« So beschrieb Rudi Assauer seine Kindheit in Herten. Er lernte Stahlbauschlosser, später Bankkaufmann, seine Leidenschaft aber galt immer dem Fußball. Ab 1964 stand er für Borussia Dortmund auf dem Rasen, zwei Jahre später holten sie den Europapokal, als erste deutsche Klubmannschaft. Nach 307 Bundesligaspielen beendete er im Alter von 32 Jahren seine Karriere, wurde Manager bei Werder Bremen, später bei Schalke. Unter ihm gewann der Verein 1997 den Uefa-Cup, bis heute der größte Erfolg des Klubs. 2001 wurde die heutige Schalke Arena eingeweiht, der Bau war ein Kraftakt. In den Jahren danach wurden Absprachen mit Assauer schwieriger. Seine »Birne«, wie er sagte, funktioniere nicht mehr. 2012 machte Assauer öffentlich, dass er an Alzheimer leide. Rudi Assauer starb am 6. Februar in Herten.