
Wer wusste Bescheid?
Analyse Das missglückte Fernsehinterview des britischen Prinzen Andrew zeigt, wie viele ungeklärte Fragen es im Missbrauchsskandal um Multimillionär Jeffrey Epstein immer noch gibt.
von Christoph Scheuermann
Fast vier Monate sind vergangen, seit sich der Multimillionär Jeffrey Epstein in einer New Yorker Gefängniszelle erhängte, aber ruhiger geworden ist es in der Sache nicht. Der Fall Epstein ist eine Art Zombie unter den Skandalen, er stiftet Chaos und Unfrieden. Das bekam nun auch das britische Königshaus zu spüren. Prinz Andrew, das dritte Kind von Königin Elizabeth, war seit Bekanntwerden des Falls so vielen Anschuldigungen über seine mögliche Verstrickung in den Missbrauch ausgesetzt, dass er am vergangenen Samstag einen Fehler beging: Er gab einer Journalistin der BBC im Buckingham Palast ein langes Interview, in dem er über seine recht innige Freundschaft mit Epstein reden wollte.