Der Anti-Hipster
Literatur Der hessische Schriftsteller Andreas Maier ist auf der Suche nach der verlorenen Zeit. In seinem neuen Buch spürt er dem Phänomen Udo Jürgens nach.

Die Texte von Andreas Maier machen Durst auf Apfelwein. Sie machen sogar Durst, bevor in ihnen überhaupt das erste Mal von Apfelwein die Rede ist. Und es ist häufig die Rede von Apfelwein in den Texten von Andreas Maier. Seine Sätze fließen in Kurven voran, so sanft wie die hessische Sprache, wenn die Zungen schon etwas schwer geworden sind vom dritten oder vierten Schoppen. So abschweifend wie die Gespräche in einer Apfelweinwirtschaft, wo Sätze schon mal urplötzlich und scharf abbiegen, weil die Gedanken eine Umleitung fahren. »Apfelwein«, sagt Maier, 48, »verführt zum anarchischen Reden.«