
RUDOLF SKODA, 83
Für den wichtigsten Bau seiner Karriere musste sich der Architekt mit der Dynamik des Schalls auseinandersetzen - als der maßgebliche Baumeister des Leipziger Gewandhauses. In diesem Konzertsaal galt es, eine optimale Nachhallzeit zu erreichen. Zu den treibenden Kräften hinter dem Neubauvorhaben gehörte auch Kurt Masur, der bekannteste DDR-Dirigent. Seit 1975 war Skoda mit dem Prestigeprojekt beschäftigt, er wurde zum Chefarchitekten ernannt, profitierte von Privilegien, durfte ins Ausland reisen. 1981, im Jahr der Fertigstellung, wurde er Professor. 30 Jahre später berichtete die »Leipziger Volkszeitung« darüber, dass Skoda einst unter dem Decknamen Richard an die Staatssicherheit berichtet haben soll. Er selbst wurde damals, 2011, mit den Worten zitiert, er habe sich »eigentlich nie als IM gefühlt«. Nach der Wende eröffnete er ein Architekturbüro und gestaltete unter anderem den Umbau der Leipziger Hochschule für Musik und Theater. Rudolf Skoda starb am 2. April in Leipzig.