Mehr Macht für Porsche und Piëch

Die Familien Porsche und Piëch können noch deutlich mehr Einfluss und Macht beim VW-Konzern erhalten als bekannt. Bislang war eine Verschmelzung des VW-Konzerns mit der Porsche Automobil Holding SE vorgesehen. Danach hätten die beiden Familien an dem vereinten Automobilunternehmen einen Anteil zwischen 35 und 39 Prozent der Stammaktien. Niedersachsen und Katar hätten jeweils rund 20 Prozent. Doch nun kann sich die für 2011 vorgesehene Verschmelzung verzögern, weil Steuer- und Rechtsfragen nicht rechtzeitig geklärt werden können. Möglicherweise kommt die Vereinigung der Konzerne auf diesem Weg überhaupt nicht mehr zustande, sagt VW-Finanzchef Hans Dieter Pötsch. Dann bliebe die Porsche Automobil Holding SE bestehen. Über sie halten die Familien Porsche und Piëch 45,7 Prozent der Stimmrechte am VW-Konzern. Sie könnten also über einen deutlich höheren Anteil an Europas größtem Automobilhersteller verfügen. Vor allem aber könnten die beiden anderen Großaktionäre, Niedersachsen und Katar, die Familien nicht überstimmen. Top-Manager des VW-Konzerns bezweifeln deshalb, dass es noch zu einer Verschmelzung kommen wird. Die Familien würden sich dadurch selbst schwächen.