Michail Prochorow
Michail Prochorow , 44, mit geschätzten 9,5 Milliarden Dollar inzwischen reichster russischer Kapitalist, bemüht sich um Aussöhnung mit den Kommunisten. Anlass ist ein Streit um das Kriegsschiff „Aurora“, das mit einem Kanonenschuss 1917 das Signal zur Oktoberrevolution gegeben hatte. Im vergangenen Sommer lud Prochorow Regierungsmitglieder, Unternehmer und Showgrößen zu einer Sause auf das in St. Petersburg als Marinemuseum dienende Schiff. Auf der Feier ging es hoch her - einige Gäste kühlten ihr Mütchen am Ende mit einem Sprung in den Fluss Newa. Die örtlichen Kommunisten protestierten daraufhin gegen die „Orgie der Kapitalisten an Bord des Revolutionskreuzers“ und werteten sie als „einen Akt historischer Rache der Bourgeoisie am Proletariat“. Prochorow versucht jetzt offenbar eine Wiedergutmachung: In einem Brief an die Petersburger Gouverneurin Walentina Matwijenko bietet er an, den Erhalt des Schiffs als Museum aus Mitteln seiner Stiftung zu begleichen - damit sich das „stolze Symbol unserer Vergangenheit“ nicht „endgültig in einen Vergnügungsort“ verwandele.