ESSAY
Die Kunst des Weglassens
Warum das iPad die Zukunft des Lesens ist
Und wie der Rauschgiftsüchtige, der keinen Schritt tut, ohne ein ausreichendes Quantum der tödlichen Substanz mitzunehmen, wage auch ich mich niemals weit fort, ohne mich mit einem erheblichen Vorrat an Lesestoff einzudecken.“ So schrieb es Somerset Maugham in seiner Geschichte von Olive Hardy, und er fuhr fort: „Aber wenn ich eine große Reise vorhabe, nimmt das Problem erschreckende Dimensionen an. Seit jener Zeit habe ich es mir zum Prinzip gemacht, mit dem größten im Handel erhältlichen Wäschesack zu reisen und ihn bis zum Rand mit Büchern für jede Gelegenheit und jede Stimmung zu füllen. Er ist zentnerschwer, und selbst starke Träger stöhnen unter seinem Gewicht. Zollbeamte blicken ihn misstrauisch an, weichen aber konsterniert zurück, wenn ich ihnen mein Wort gebe, dass er nichts als Bücher enthalte. Ein solcher Sack hat bloß den Nachteil, dass das Werk, das man haben möchte, gewöhnlich ganz unten liegt und unmöglich zu erreichen ist, ohne dass der gesamte Inhalt auf dem Boden ausgeleert wird. Doch gäbe es diesen Umstand nicht, hätte ich vielleicht niemals die eigentümliche Geschichte von Olive Hardy erfahren.“