Zum Inhalt springen

Anonyme Alkoholiker

PDF
Vorherige Ausgabe
Nr. 38 / 18.09.1983 Alle Ausgaben
Nächste Ausgabe

In dieser Ausgabe

Panorama

Deutschland

Wirtschaft

Dichter

DDR

Ausland

»Kriminell und unverantwortlich«

Robert McNamara in »Foreign Affairs« über die von ihm entworfene Doktrin der »Flexible Response« Robert McNamara, 67, sieben Jahre lang Verteidigungsminister unter den Präsidenten Kennedy und Johnson, hat seine Gedanken zur atomaren Abschreckung der Nato in der legendären Zeitschrift »Foreign Affairs« niedergelegt. Beiden Präsidenten hat er laut eigenem Zeugnis geraten, niemals als erste Atombomben einzusetzen ("kriminell und unverantwortlich"), hat demgemäß die Abschreckungsdoktrin der Nato nie für praktikabel gehalten. Er wünscht einen allmählichen Übergang zu atomwaffenfreien Pufferzonen zwischen den Weltmächten. Bei geringfügiger Anhebung der Verteidigungskosten - vier statt der vorgesehenen drei Prozent pro Jahr - könne ein konventionelles Patt in Europa erreicht werden (was bisher aus Kostengründen nicht möglich war). Atomwaffen in Europa, dem wahrscheinlichsten atomaren Schlachtfeld, gefährdeten den Frieden mehr, als daß sie ihn sicherer machten. McNamara zitiert seinen Nachfolger Melvin Laird: »Diese Waffen sind für militärische Zwecke unbrauchbar.« Kein verantwortungsvoller Präsident der USA könne eine Abschreckungsdoktrin ernst nehmen, die zu einem »frühzeitigen Einsatz von Nuklearwaffen« führen müsse, zur vorsorglichen Freigabe für die örtlichen Kommandeure gar noch vor Kriegsbeginn. Als Sofortmaßnahme schlägt McNamara vor, die Produktion und Dislozierung neuer Generationen atomarer Sprengköpfe - dazu zählen auch Pershing 2 und Cruise Missiles - zu stoppen. _("Foreign Affairs«, Washington. ) *
4 Min

Report

Gesellschaft

Serie

Sport

Kultur

Medien

Wissenschaft+Technik

Rubriken