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Abmarsch in den Atomstaat?

Gorleben, Landkreis Lücho - Dannenberg, Radioaktiv!

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Nr. 13 / 25.03.1979 • Alle Ausgaben
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Titel Gorleben: Das Zeitalter der Angst?

Wird Gorleben, wie ein Bonner Parlamentarier glaubt, »unsere Demokratie verändern«? Wird es, wie die Spitze der Burgerprotestler sagt, der Republik »die schwersten Erschütterungen der Nachkriegszeit« eintragen? Das ist gewiß: Dieses Entsorgungs-Zentrum bringt eine neue, explosive Qualität in den Streit um die Kernkraft. Das größte, vielleicht auch gefährlichste deutsche Industrieprojekt läßt keine Alternative: Rein in den Atomstaat.

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»Die Sowjets sind keine Teufel«

Die Bonner Abrüstungsdebatte, ausgelöst im Februar durch Herbert Wehners Behauptung, die sowjetische Militärmacht habe defensiven Charakter, wird zusehends heftiger. Jetzt erhielt der SPD-Fraktionschef für seine These Unterstützung von außen: vom Kommandeur der in Veitshöchheim bei Würzburg stationierten 12. Panzerdivision, Generalmajor Gert Bastian, 56, und dem amerikanischen Diplomaten und Historiker George F. Kennan, 75. Nachdem der parteilose Bastian am 9. März auf einer Jungsozialistenveranstaltung in Bad Mergentheim erklärt hatte, er stimme mit Wehner überein, erläuterte er seine Haltung letzte Woche noch einmal in einem Brief an die »Fränkischen Nachrichten« -- woraufhin die CSU die Ablösung des Kommandeurs verlangte. Auch Kennan, Dozent für Geschichte an der angesehenen Princeton University, stellte in der vergangenen Woche in einem Interview mit dem Berliner Sender RIAS die These auf, die Sowjets verhielten sich eher defensiv als aggressiv. Der Ex-Diplomat war schon vor dem Krieg an den US-Botschaften in Berlin und Moskau tätig. Von 1947 bis 1949 Chefplaner der amerikanischen Außenpolitik, gilt er als Erfinder der sogenannten Eindämmungspolitik gegenüber der Sowjet-Union. Ende 1957 schlug George F. Kennan in sechs Vorträgen im britischen Rundfunk ein Disengagement« der atomaren Supermächte vor -- durch ein Auseinanderrücken der militärischen Machtblöcke in Europa. Der SPIEGEL druckt Auszüge aus dem Bastian-Brief und dem Kennan-Interview.
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»Israel gibt, Ägypten nimmt, Amerika zahlt«

Als Israels Knesset nach der wohl längsten Debatte in der Geschichte des Landes den Friedensvertrag mit Ägypten guthieß, verbreitete sich unter den ablehnenden arabischen Staaten Uneinigkeit. Während vor allem die PLO, Syrien und der Irak Ägypten wirtschaftlich abstrafen wollen, suchen die dazu fähigen Saudis und die Ölscheichtümer nach einem Kompromiß: Kairo soll auf einer Konferenz in Bagdad symbolisch gerügt werden.

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