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Nr. 8 / 15.02.1970 Alle Ausgaben
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Kirche ALLJÄHRLICH KEUSCHHEIT NEU GELOBEN?

Die weltweite Auseinandersetzung um den Zölibat hat der Heilige Stuhl in der vergangenen Woche erneut verschärft. Er veröffentlichte die Anordnung, daß künftig alle katholischen Priester alljährlich am Gründonnerstag feierlich vor ihrem Bischof die Gelübde der Keuschheit und des Gehorsams erneuern müssen. Damit wurde noch deutlicher als zuvor schon in einer Ansprache und einem Brief Papst Pauls VI. an seinen Kardinalstaatssekretär Villot, daß der Vatikan nicht zu einem Verzicht auf die Verpflichtung aller Priester zur Ehelosigkeit bereit ist. In Deutschland hat sich die Debatte in den letzten Tagen so zugespitzt, daß die Bischofskonferenz in dieser Woche über die Situation beraten muß. Drei Kardinale haben den Zwang zum Zölibat verteidigt: der Berliner Alfred Bengsch und der Kölner Joseph Höffner eher kämpferisch, der Münchner Julius Döpfner eher um Verständnis werbend. Nordrhein-Westfalens Bischöfe, darunter Höffner und Paderborns Kardinal Jaeger, stellten sich »einmütig hinter« Papst Paul VI. Hingegen forderten 84 Theologen in einer Resolution den freimütig en Dialog mit Rom über den Zölibat. Zahlreich wie an keiner anderen Universität waren die Unterschriften in Tübingen. Dort gaben vier Gelehrte -- allesamt selber Priester -- ein SPIEGEL-Interview: die Professoren für Praktische Theologie Günter Biemer, 40, und Norbert Greinacher, 39, der Kirchenrechtler Professor Johannes Neumann, 40, und der Kirchenhistoriker Privatdozent Georg Denzler, 39.
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