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Stabile Preise oder Geld für Reformen?

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Nr. 4 / 18.01.1970 Alle Ausgaben
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Kirche »ROM HAT MEHR ANGST ALS MACHT«

Hollands katholische Bischöfe entscheiden in dieser Woche darüber, ob der Zölibat -- die Verpflichtung der Priester zur Ehelosigkeit -- in ihrem Lande weiterhin (wie Papst Paul VI. es verlangt) Kirchengesetz bleibt oder ob die Geistlichen zwischen Ehe und Ehelosigkeit wählen dürfen. Dies hat als erste offizielle katholische Kirchenversammlung das halkindische Pastoralkonzil verlangt, das Anfang Januar in Noordwijkerhout tagte. Zu den profiliertesten Vorkämpfern für die Aufhebung des Zölibatszwangs zählt Jesuitenpater Jan van Kilsdonk, 52. Er ist der Senior der für progressive Aktionen bekannten Amsterdamer Studentenpfarrei St. Ignatius, der auch sein langjähriger Mit-Jesuit Jos Vrijburg, heute 37, angehörte. 1968 schied Vrijburg aus dem Orden aus und »verlobte sich. Dann forderte und erreichte er vom holländischen Episkopat, was noch keinem Priester zugestanden worden war: Er heiratete und blieb im Amt, in dem er allerdings nur predigen, aber keine Sakramente spenden darf. Spontan schlossen sich daraufhin 70 progressive Priester aus Amsterdam und Umgebung zu einer Kampf-Gruppe zusammen, die sie »Septuagint« (lat.: septuaginta = 70) nannten. Kilsdonk: »Noch der Stelle im Lu kos-Evangelium, wo von den zwölf Aposteln geschrieben ist, die 70 Schüler um sich hoben.« Heute zählen sich rund 1300 Priester zu dieser Gruppe, deren Wirken zu der fast einstimmigen Konzils-Entschließung gegen den Zölibat führte. Nur Kardinal Alfrink und die Bischöfe enthielten sich der Stimme.
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