RÜSTUNG / SIEBZIGER JAHRE Dreht sich Die in der Bezeichnung Schizophrenie enthaltene seelische Spaltung im Sinne des Nebeneinander von gesunden und krankhaften Verhaltensweisen ist charakteristisch für diese nur beim Menschen vorkommende Krankheit. Pschyrembel, Klinisches Wörterbuch 3 Min Zur Merkliste hinzufügen
SCHALLPLATTEN / NEU IN DEUTSCHLAND Zeitung gelesen Dieter Schnebel: »Stücke für Streichinstrumente«; Christian Wolff: »Summer«; Franco Donatoni: »Quartett Nr. 4 Zrcadio« (zwei Versionen); Luciano Berio: »Sincronie«, Societò Cameristica Italiana, Enzo Porta und Umberta Oliveti (Violine), Emilio Poggioni (Viola), Italo Gomez (Violoncello). Wergo WER 60 053; 19 Mark. 1 Min Zur Merkliste hinzufügen
»WIR SCHOSSEN BESSER ALS COWBOYS« Bisher unbekannte Details der Rolle des sowjetischen »Komitees für Staatssicherheit« (KGB) bei der CSSR-Intervention 1968 schildert ein ehemaliger Offizier der tschechoslowakischen Militär-Spionage, der vor kurzem in den Westen übergetreten ist. Der Agent war in der Sowjet-Union ausgebildet worden -- auch im Gebrauch von Nervengas-Munition. Er war dem KGB direkt zugeordnet und führte im Dienst den russischen Namen »Sascha Demidow«. Dem SPIEGEL schilderte er seine Erfahrungen im KGB-Apparat sowie Einzelheiten der Verhaftung Dubceks. 16 Min Zur Merkliste hinzufügen
Helen von Ssachno über Isaak Babel: "Ein Abend bei der Kaiserin" BEKENNTNIS DES VERSAGENS Helen von Ssachno, geboren in Rostow am Don, ist Autorin eines Buches über die nachstalinistische Literatur der Sowjet-Union, »Der Aufstand der Person«, und Mitherausgeberin eines dtv-Taschenbuchs über »Literatur und Repression. Sowjetische Kulturpolitik seit 1965«. -- Isaak Babel, 1894 in Odessa geboren, war eines der prominentesten Opfer der stalinistischen Kulturpolitik. Der Schriftsteller wurde 1939 verhaftet und ist wahrscheinlich 1941 in einem Lager umgekommen. 3 Min Zur Merkliste hinzufügen
»JEDEN TAG EIN NOCH WEISSERER RIESE« Für Forschung gibt die bundesdeutsche Pharma-Industrie jährlich 500 Millionen Mark aus, ein Zehntel ihres Umsatzes, Für Werbung zahlt sie das Doppelte -- zwischen 15 und 25 Prozent vom Jahresumsatz. Drei Zentner gedrucktes Papier, so erklärte kürzlich ein Arzt, der die Flut von Werbematerial gewogen hat, auf einem Kongreß des Bundesverbandes der Vertrauensärzte, gelangen jedes Jahr in die Praxis eines niedergelassenen Mediziners. Unter immer neuen Phantasienamen bringt die westdeutsche Pharma-Industrie ihre Produkte auf den Markt, bislang ohne die Wirksamkeit nachweisen zu müssen; von 1600 neu angemeldeten Präparaten, die 1969 beim Bundesgesundheitsamt registriert wurden, enthielten nur 25 neue Wirkstoffe. »Dem Arzt fehlt jede Vergleichsmöglichkeit«, kommentierte das Ärzteblatt »Euromed«; denn »infolge der bekannten Ausbildungsmisere« bestehe »die Medizinzunft vorwiegend aus pharmakologischen Analphabeten«. Wie der Durchschnittsbürger für die Verführungskünste von Waschmittel- und Zigarettenwerbern, so haben sich »die Arzte als anfällig gegenüber der Pharma-Propaganda erwiesen« -- zu diesem Urteil gelangt Professor Herbert Herxheimer, Direktor der Universitäts-Asthma-Poliklinik im Rudolf-Virchow-Krankenhaus in West-Berlin. Einem Aufsatz, den Herxheimer dem »Arzneimittelbrief«, einem »unabhängigen Informationsblatt für den Arzt«, beifügte, ist folgender Auszug entnommen. 14 Min Zur Merkliste hinzufügen
»ER HATTE SO KLEINBÜRGERLICHE IDEALE« Rund die Hälfte aller Eingeladenen zeigte sich willig: 45 Autoren -- Belletristen, Sachbuch-Macher und Bestseller-Unterhalter -- verfaßten für den Frankfurter Humorverlag Bärmeier & Nikel einen Nachruf auf sich selbst. »Daß ein Produktiver, der sich selbst den Epitaph bereitet«, dabei nicht »die Grenze der Bescheidenheit übertritt« -- diese Vorwort-Erwartung freilich wird vielmals getäuscht: Selbstironie und Augenzwinkern bei der Monumentalisierung und Veredelung der eigenen Person kaschieren die Eitelkeiten der Autoren ebensowenig wie der Kunstgriff der allzu üblen Nachrede, die auf den Widerspruch des Lesers spekuliert; doch auch Rechtfertigungsposen (Simmel) und Märtyrergebärden (Thorwald) geben, wenngleich indirekt, Auskunft über ihre Inhaber. Aus den demnächst erscheinenden Auto-Nekrologen ("Vorletzte Warte«. 296 Seiten; 18 Mark) druckt der SPIEGEL Auszüge. 5 Min Zur Merkliste hinzufügen
SCHALLPLATTEN Müde Pferde Bob Dylan: »Self Portrait. CBS S 66 250 (Doppelalbum); 25 Mark. 1 Min Zur Merkliste hinzufügen
SCHALLPLATTEN Hauchen, fauchen Baden-Baden Free Jazz Orchestra: »Gettin' to Know Ya«. Lester Bowie, Hugh Steinmetz, Kenny Wheeler (Trompete), Albert Mangelsdorff. Eje Thelin (Posaune), Joseph Jarman, Roscoe Mitchell, Alan Skidmore, Heinz Sauer, Gerd Dudek, Bernt Rosengren, John Surman (Saxophon), Willem Breuker (Baßklarinette). Tone Rypdal (Gitarre), Dave Burrell, Leo Cuypers (Klavier), Barre Phillips, Palle Danielsson (Kontrabaß), Steve McCall, Tony Oxley, Claude Delcloo (Schlagzeug), Karin Krog (Gesang). MPS 15 269; 21 Mark. Manfred Schoof: »European Echoes«. Enrico Rava, Manfred Schoof, Hugh Steinmetz (Trompete), Peter Brötzmann, Gerd Dudek, Evan Parker (Saxophon), Paul Rutherford (Posaune), Derek Bailey (Gitarre), Fred van Hove, Alexander von Schlippenbach, Irene Schweizer (Klavier), Arjen Gorter, Peter Kowald, Buschi Niebergall (Kontrabaß), Han Bennink, Pierre Favre (Schlagzeug). Free Music Production FMP 0010; 19 Mark. 1 Min Zur Merkliste hinzufügen
SCHALLPLATTEN Neuer Kehllaut Ike & Tina Turner: »Come Together«. Liberty LBS 83 350; 19 Mark. »The Ike & Tina Turner Show«. Volume 1: Warner Brothers NW 406; Volume 2: Worner Brothers NW 407; je 10 Mark. 1 Min Zur Merkliste hinzufügen
BÜCHER / NEU IN DEUTSCHLAND Roter Joseph Joseph Roth: »Neue Tag«. Kiepenheuer & Wusch; 280 Seiten; 12 Mark. 2 Min Zur Merkliste hinzufügen
BÜCHER Rosige Revolution Emil Belzner: »Die Fahrt in die Revolution«, Desch; 332 Seiten; 19,80 Mark 1 Min Zur Merkliste hinzufügen
Verborgene Saite Bertram D. Wolfe: »Brücke und Abgrund. Maxim Gorki und Lenin«. Europa; 252 Seiten; 25 Mark. 1 Min Zur Merkliste hinzufügen
Fernsehen »IM HINTERGRUND MUSIK VOM ALTEN FRITZ« Sieben Wochen lang filmte die Fernseh-Journalistin Renate Harpprecht Im Auftrag des Senders Freies Berlin den Hamburger Verleger Axel Springer. Das Ergebnis der Dreharbeiten In Hamburg. Berlin, Israel und auf der Insel Sylt wird am Mittwoch dieser Woche im Deutschen Fernsehen gezeigt, in einem SPIEGEL-Interview schildert die Autorin die Arbeit an dem 43-Minuten-Farbfilm und Ihre Eindrücke von dem Hamburger Verlagsherrn. 3 Min Zur Merkliste hinzufügen
PERSONALIEN Lars Brandt, Axel Springer, Albert-Bernard Bongo, Stig Wennerström, Walther Leisler Kiep, Max von der Grün 3 Min Zur Merkliste hinzufügen