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WIRD WOHNEN LUXUS? Inflation am Bau

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Nr. 30 / 19.07.1970 Alle Ausgaben
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»JEDEN TAG EIN NOCH WEISSERER RIESE«

Für Forschung gibt die bundesdeutsche Pharma-Industrie jährlich 500 Millionen Mark aus, ein Zehntel ihres Umsatzes, Für Werbung zahlt sie das Doppelte -- zwischen 15 und 25 Prozent vom Jahresumsatz. Drei Zentner gedrucktes Papier, so erklärte kürzlich ein Arzt, der die Flut von Werbematerial gewogen hat, auf einem Kongreß des Bundesverbandes der Vertrauensärzte, gelangen jedes Jahr in die Praxis eines niedergelassenen Mediziners. Unter immer neuen Phantasienamen bringt die westdeutsche Pharma-Industrie ihre Produkte auf den Markt, bislang ohne die Wirksamkeit nachweisen zu müssen; von 1600 neu angemeldeten Präparaten, die 1969 beim Bundesgesundheitsamt registriert wurden, enthielten nur 25 neue Wirkstoffe. »Dem Arzt fehlt jede Vergleichsmöglichkeit«, kommentierte das Ärzteblatt »Euromed«; denn »infolge der bekannten Ausbildungsmisere« bestehe »die Medizinzunft vorwiegend aus pharmakologischen Analphabeten«. Wie der Durchschnittsbürger für die Verführungskünste von Waschmittel- und Zigarettenwerbern, so haben sich »die Arzte als anfällig gegenüber der Pharma-Propaganda erwiesen« -- zu diesem Urteil gelangt Professor Herbert Herxheimer, Direktor der Universitäts-Asthma-Poliklinik im Rudolf-Virchow-Krankenhaus in West-Berlin. Einem Aufsatz, den Herxheimer dem »Arzneimittelbrief«, einem »unabhängigen Informationsblatt für den Arzt«, beifügte, ist folgender Auszug entnommen.
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