»GROSSE OPFER FÜR UNSERE NATION« Der Führer der amerikanischen Senatsmehrheit, Mike Mansfield, kämpft seit langem dafür, daß die USA die Zahl Ihrer in Westdeutschland stationierten Truppen drastisch vermindern. Beim Brandt-Besuch in Washington machte Präsident Nixon dem Bundeskanzler, der von einer Reduzierung der US-Truppen ungünstige Folgen für seine Ostpolitik befürchtet, zwar noch keine konkreten Angaben, aber Nixon gerät unter wachsenden Druck Mansfields und seiner Anhänger. Mansfield in einer Rede im Senat: 2 Min Zur Merkliste hinzufügen
»WELCHES MÄRCHEN SOLL ICH ERZÄHLEN?« Im Auftrag des amerikanischen Geheimdienstes CIA startete U-2-Pilot Francis Gary Powers am 1. Mai 1960 zu einer der folgenreichsten Spionage-Aktionen des Kalten Krieges. In einem 6000-Kilometer-Flug quer über die Sowjet-Union sollte er aus großer Höhe militärische und industrielle Anlagen photographieren. Bei Swerdlowsk schossen die Russen den Späh-Flieger mit einer Rakete ob -- aus der streng geheim gehaltenen »Operation Overflight« wurde die U-2-Affäre. Sowjet-Premier Chruschtschow ließ die Pariser Gipfelkonferenz mit US-Präsident Eisenhower scheitern. Pilot Powers, der sich per Fallschirm gerettet hatte, wurde in Moskau zu zehn Jahren Haft verurteilt, 1962 jedoch gegen den Sowjet-Spion Rudolf Abel ausgetauscht. Nach Rückkehr in die USA schrieb er jetzt einen Bericht, den der SPIEGEL im Auszug veröffentlicht. Titel: Operation Overflight (Verlag Holt, Rinehart & Winston, New York). Der Abschuß der U-2, vermutet der Ex-Oberleutnant, sei den Sowjets nur geglückt, weil ihnen Lee Harvey Oswald, der mutmaßliche Mörder Präsident Kennedys, kurz zuvor die nötigen Radar-Tips gegeben habe (SPIEGEL 18/1970), 21 Min Zur Merkliste hinzufügen
»DAS URTEIL IST UNHALTBAR« Nicht einmal schätzen läßt sich die Dunkelzahl der Fälle, in denen Richter irren, Fehlurteile verkünden, Unschuldige bestrafen. Nur soviel ist nachweisbar: Innerhalb von 14 Tagen werden in der Bundesrepublik durchschnittlich drei Strafurteile rechtskräftig, die sich später als hinfällig erweisen. Das ist das Ergebnis einer ersten systematischen Untersuchung der bei westdeutschen Gerichten abgeschlossenen Wiederaufnahmeverfahren durch den Strafrechtler Karl Peters. Er wertete Akten von 1115 Wiederaufnahmeverfahren aus den Jahren 1951 bis 1964 aus. Allein 724 Verfahren endeten mit Freisprüchen von Angeklagten, die zuvor als Mörder, Betrüger oder Diebe verurteilt worden waren. Der SPIEGEL veröffentlicht einen Auszug aus der Peters-Dokumentation: 17 Min Zur Merkliste hinzufügen
Wolfgang Malanowski über Abba Eban: "Dies ist mein Volk" MIRAKEL UND MIRAGE 4 Min Zur Merkliste hinzufügen
BUCHER NEU IN DEUTSCHLAND Fleisch der Weißen Anne Moody: »Erwachen in Mississippi« S. Fischer; 380 Seiten; 22 Mark. 1 Min Zur Merkliste hinzufügen
Passive Natur Eberhard von Vietsch: »Bethmann Hollweg« Boldt; 348 Seiten; 36 Mark. 1 Min Zur Merkliste hinzufügen
Einmal zerstreut Edgar Snow: »Roter Stern über China«. März; 668 Seiten; 48 Mark. 1 Min Zur Merkliste hinzufügen
PERSONALIEN Lawrence Hogan, Dong Jo Kim, Walter Scheel, Kurt Georg Kiesinger, Elisabeth Gerstner, Hermann Dürr, Erhard Eppler, Tschiang Tsching-kuo, Peter Huang 3 Min Zur Merkliste hinzufügen